Bärlauch-Ricotta Ravioli

Wow, jetzt schon über einen Monat keine Pfadi! Ich weiss nicht wie es euch geht, aber mir fehlt der Wald schon ein bisschen. Deshalb war ich kürzlich draussen etwas frische Luft schnappen und am Bächlein neben unserem Quartier duftete es unglaublich gut. Und tatsächlich, dort unter den Bäumen am Wasser war der Boden überwuchert mit Bärlauch. Ich schnappte mir sofort zwei drei Büschel und stopfte sie in meinen Rucksack. Zuhause entschloss ich mich dann dazu, daraus selbst gemachte Bärlauch-Ricotta Ravioli zu machen. Falls euch momentan auch ab und zu etwas langweilig ist und ihr Lust auf ein tolles, selbst gemachtes Abendessen habt, bekommt ihr hier eine Anleitung, wie das eigentlich ganz einfach zu machen ist.

 
Bärlauch_2.jpg
 

Das wichtigste, was ihr dazu braucht, sind einige Büschel Bärlauch. Ihr findet Bärlauch im Wald, in Gärten, an Bächlein; also überall wo es genügend feucht und etwas schattig ist. Zeigt eure Ernte aber zuerst euren Eltern, damit ihr nicht eine falsche Pflanze erwischt habt. Je nachdem wie gerne ihr den Geschmack habt könnt ihr dann mehr oder weniger für eure Ravioli verwenden. Für die Füllung braucht ihr etwa 250 g Ricotta. In den Teig kommen lediglich 250 g Mehl, 2 Eier, etwas Wasser und etwas Öl. Wenn ihr noch nicht so viel Küchenerfahrung habt, solltet ihr auch unbedingt ein Mami oder einen Papi auf einen Stuhl neben euch setzen, damit ihr etwas Hilfe bei den schwierigeren Aufgaben habt.

Zuerst gebt ihr die 250 g Mehl in eine Schüssel.

Als nächstes verklopft ihr die 2 Eier, natürlich ohne Schale, in einer Schüssel.

Zu den verklopften Eier gebt ihr noch 4 Esslöffel Wasser und 1 Esslöffel Öl.

Dieses Eier-Wasser-Öl Gemisch gebt ihr nun in die Schüssel zum Mehl und mischt es, bis der Teig einigermassen zusammen hält. Dann nehmt ihr den Teig aus der Schüssel und knetet ihn zB. auf dem Küchentisch so lange, bis er geschmeidig, elastisch und glatt ist. Das heisst, er sollte keine Stückchen mehr haben und wenn ihr ihn etwas auseinander zieht, sollte er nicht bröckeln. Je nachdem was für Mehl ihr habt, welches Öl ihr verwendet und wie gross eure Eier waren müsst ihr eventuell noch etwas mehr Wasser und Öl zum Teig geben. Ich habe einfach noch nach und nach insgesamt ca. 2 weitere Esslöffel Wasser und 1 Esslöffel Öl auf den Tisch gegeben und dann den Teig darauf so lange geknetet, bis keine Flüssigkeit mehr auf dem Tisch war.

 
Küchen_utensilien.JPG
 

Aber der Teig sollte auch nicht zu feucht werden. Er sollte etwas zäh sein, was zum Kneten etwas anstrengen sein kann. Auch ich habe meine Arme am Abend etwas gespürt. Doch es hat sich gelohnt.

Ist der Teig schön gelb, glatt und geschmeidig könnt ihr ihn bei Zimmertemperatur etwa eine Stunde unter der umgedrehten Schüssel ruhen lassen.

Etwa 5 Minuten bevor ihr die Ravioli formen wollt, solltet ihr mit der Füllung beginnen. Dafür müsst ihr einfach den Bärlauch zuerst gut waschen und dann zerkleinern; entweder mit einem scharfen Messer klein schneiden oder einfach in den Küchen-Häcksler geben. Den zerkleinerten Bärlauch könnt ihr dann einfach mit eurem Ricotta mischen. Wieviel Bärlauch ihr in den Ricotta gebt hängt wie gesagt davon ab, wie gerne ihr den Geschmack von Bärlauch habt.

Als nächstes müsst ihr den Teig auswallen. Teilt den Teig am besten in kleinere Portionen ein und falls ihr eine Pasta-Walze habt, nehmt die. Ansonsten einfach etwas Mehl auf euren Küchentisch streuen und mit einem Wallholz den Teig dünn auswallen. Löst ihn immer wieder vom Tisch, damit er nicht zu fest daran kleben bleibt. Bei meinem Versuch habe ich ihn etwas zu dick gelassen. Ich denke, er sollte noch einen Millimeter dick sein, wenn nicht noch ein wenig dünner. Das Ravioli Formen kommt dann darauf an, was für eine Form euer ausgewallter Teig hat und wie eure Ravioli aussehen sollten. Es braucht dazu auch etwas Kreativität.

Ihr könnt den Teig zum Beispiel länglich auswallen und jeweils etwa einen halben Esslöffel Bärlauch-Ricotta Füllung in einem Abstand von einigen Zentimetern auf den Teig gegeben. Weil ein Bild oft hilft, habe ich eine ganz einfache Skizze gemacht:

image002.png

Die Bärlauch-Ricottafüllung (grün-weisse Kreise) werden auf dem ausgewallten Teig (gelb) plaziert und dann wir der Teig an der gestrichelten linie darüber geklappt. Damit die Ravioli nicht aufgehen beim Kochen könnt ihr dort wo der Teig zuklappt den unteren Teig mit etwas Wasser befeuchten und den oberen Rand dann fest darauf drücken. Die Ravioli könnt ihr dann auseinander schneiden und vielleicht noch etwas in Form schneiden. Es braucht etwas Übung und mindestens die ersten fünf sind bei mir nicht so toll heraus gekommen. Aber das wichtigste bei selbst gemachtem Essen ist ja: Man muss sehen, dass es selbst gemacht ist.

 
Bärlauch-Ravioli_2.JPG
 

Zum Kochen erhitzt ihr Wasser in einer Pfanne und gebt Salz dazu. Wenn das Wasser beginnt zu sieden, also Blasen aufsteigen, die Heizstufe etwas runter drehen und die Ravioli ins Wasser geben. Das Wasser darf nicht sprudeln, da die Ravioli sonst platzen könnten. Wenn die Ravioli nicht mehr am Boden der Pfanne sind, sondern an der Oberfläche schwimmen, könnt ihr sie heraus nehmen.

Wenn ihr wollt, könnt ihr noch etwas Butter über eure Ravioli streichen und voilà, schon sind die selbst gemachten Bärlauch-Ricotta Ravioli fertig.

Buon appetito!

Dominic Bräm