Von Geburtstagskuchen, Pfadi-Memes und Schnee - Das Lager-Planungsweekend 2022

von Schmirgl

Als ich noch jünger war, habe ich mich immer riesig auf meinen Geburtstag gefreut. Man macht sich Gedanken über mögliche Geschenke und kann schon eine Woche bevor es so weit ist, vor Aufregung kaum mehr schlafen. So war es zumindest bei mir immer. Doch mit der Zeit werden die Geburtstage immer weniger aufregend. Die Geschenke werden kleiner und man kann sie nicht mehr «schütteln», um zu erraten, was drin sein könnte. Es gibt keine Geburiparty mit Schoggispiel, Schnitzeljagd und Geburtstagskuchen am Mittwochnachmittag mehr. Wenn dann noch die letzten zwei Geburtstage von Covid geprägt, relativ mager ausgefallen sind, hält sich die Vorfreude auf den nächsten Geburtstag definitiv in Grenzen. Doch Grenzen sind da, um überschritten zu werden. Denn ich freute mich wie schon lange nicht mehr auf meinen Geburi.

Dieser fiel nämlich in diesem Jahr aufs gleiche Wochenende wie das Lagerplanungsweekend der Pfadi Alpha Centauri (1.-3. April 2022). Und wenn das nicht schon genug gewesen wäre, reisten wir in diesem Jahr nach Einsiedeln, wo wir extra für drei Tage das Pfadiheim Birchli gemietet hatten.

Um halb drei am Freitagnachmittag wurde ich von Fresh und Sushi abgeholt. Ich hatte nämlich die Ehre, mit den beiden alles vorzubereiten, damit am Abend, wenn die anderen eintreffen, alles ready ist. Doch bei mir zu Hause fing es schon an. Als ich die Tür öffnete, drückte mir Fresh ein farbiges Einhorn-Ganzkörperkostüm in die Hand, welches ich den ganzen Tag tragen sollte. Es sei schliesslich mein Geburtstag, meinte sie. Als Einhorn verkleidet und mit zwei Kuchen im Kofferraum machten wir uns auf den Weg. In Jonen hatte es noch geregnet, doch je näher wir nach Einsiedeln kamen, desto mehr wurde der Regen zu Schnee, bis wir schliesslich in einem Schneesturm in Einsiedeln ankamen. Nach einer kurzen Odyssee zum Lagerhaus und der Heimabnahme ging es auf zum Einkaufen. Mit vollen Einkaufstaschen und einem leeren Portemonnaie kamen wir zurück und mussten gefühlt 20-mal die lange Treppe zum Pfadiheim hinaufsteigen, um alles Material ins Trockene zu bringen.

Gleichzeitig stiess Dextro zu uns und wir haben damit begonnen, das Haus einzurichten. Im ganzen Haus wurden selbstgemachte Memes mit Bildern aus unseren Lagern aufgehängt, das Znacht wurde vorbereitet und einige Sachen zum Lagerplanen wurden schon einmal erledigt. Gegen 18:00 trafen die ersten Leiterinnen und Leiter ein und bald gab es auch schon Znacht. Es gab mein Lieblingsessen, Pasta mit verschiedenen Saucen.

Nach dem Abwasch und ein paar gemütlichen Gesprächen spielten wir ein Sardindli. Eine Art Versteckis aber im Dunkeln. Ein Highlight in jedem Wölflilager. Als wir wieder gemütlich im Gespräch miteinander waren, wurde es plötzlich still, die Tür ging auf und Spruso und Yoshi standen dort mit einem Kuchen mit Kerzen und einem Meter Cremeschnitte in der Hand. Alle begannen Happy Birthday zu singen und ich wurde ein wenig verlegen, war aber gleichzeitig auch sehr glücklich. Dann sagte Fresh zu mir: «Schmirgl, willst du nicht noch etwas sagen?». Ach stimmt, da war ja noch etwas. Fresh gab mir diverse Challenges, welche ich an meinem Geburtstag erledigen musste. So musste ich zum Beispiel mit allen Gästen ein Selfie schiessen. Ausserdem stand auf dem Zettel, ich solle eine Geburtstagsrede über mich selbst in der dritten Person halten. Ich holte also meine Notizen raus und hielt eine Rede über den gutaussehenden, ungeschickten und freundlichen Schmirgl. Der Abend wurde nicht mehr allzu lange, denn wir mussten am Samstag früh aufstehen.

Nach einem gemütlichen Zmorge starteten wir sogleich in die Planung des Abteilungspfingstlagers, welches wir schon das zweite Mal in Folge durchführen. Vor dem Mittag waren fast alle Blöcke geplant und das Biber Leitungsteam traf ein. Wir schlugen uns die Mägen mit einem feinen Risotto voll, danke fürs Kochen an die Biberleiter. Am Nachmittag wurde noch der Rest des AbtuPfila geplant und man hat sich mit den Biberleitern ausgetauscht. Mittlerweile hatte ca. 25 cm Schnee neben dem Pfadiheim. Einige liessen es sich nicht entgehen, das weisse Glück noch einmal zu geniessen und schlittelten mit Uhus Bob den Tiefschnee hinunter. Und ja, es war sehr kalt. Am Abend gingen wir nach Einsiedeln essen. Mit dem Bus machten wir uns auf den Weg ins Restaurant, bei Pizza und Pasta wurde diskutiert und gelacht. Mit vollen Bäuchen machten wir uns wieder auf den Rückweg. Draussen schneite es immer noch und wir hatten es noch bis tief in die Nacht lustig.

Am Sonntag konnten wir etwas länger schlafen. Nachdem alle etwas gegessen hatte und sich die Biberleiter auf den Heimweg gemacht hatten, starteten wir mit den Planungen fürs Bula (Bundeslager). Für einige war es ein langes Wochenende gewesen, dementsprechend war auch die Konzentration nicht mehr top, doch noch lange genug gut, um den Start für ein super, mega, giga tolles und hoffentlich unvergessliches Bula zu legen. 

Nach dem Mittag putzten wir als eingespieltes Team das Haus in Rekordzeit und machten uns anschliessend auf den Heimweg. Ein bisschen Wehmut verspürte ich schon, als ich im Auto sass und wir Richtung Autobahn fuhren. Denn seit Langem habe ich mich wieder so richtig auf meinen Geburtstag gefreut und das nicht um sonst. Es war einfach super. Und wer weiss, nächstes Jahr ist mein Geburtstag an einem Samstag, ich wäre sofort dabei, ihn wieder mit euch zu feiern.

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