Die Pfadi Alpha Centauri im Bula

Schmirgl

Ich bin Schmirgl, bin 20 Jahre alt und schon mehr als die Hälfte meines Lebens in der Pfadi. Ich bin Leiter im Wolfsstufenleitungsteam und ein Teil des Medien und Merchandise Teams der Pfadi Alpha Centauri.

Diese Funktion hatte ich im Bula:

Im Bula war ich Mitglied des Bula-Fototeams. Unsere Aufgabe bestand darin das Lager in möglichst vielen Facetten fotografisch festzuhalten. Unser Team bestand aus ca. 15 Fotograf:innen, von Hobby- bis zu Profifotograf war alles dabei.

So sah mein Alltag im Bula aus:

Wir trafen uns jeden Morgen um ca 08:30 in der Verpflegungszentrale der Helfenden. Dort assen wir zusammen Zmorgä und besprachen was den Tag durch ansteht. Jede:r Fotograf:in erhielt einen Auftrag, dieser konnte sehr konkret bezüglich Zeit, Ort und Motiv sein. Es konnte aber auch sein, dass man frei über den Lagerplatz gehen sollte und nach spannenden Impressionen suchen sollte.

Wenn ich nach dem Zmorgä nicht direkt einen Auftrag hatte, verbrachte ich den Morgen meist in unserem Open Workspace, wo ich all die Fotos vom Vortag tagte (aussortieren, Fotos mit Schlüsselwörtern versehen und Copyright aufs Foto bringen) und anschliessend bearbeitete. Jeder Fotograf war frei in der Auswahl und Bearbeitung seiner Fotos.

Zu meinen Aufträgen gelang ich eigentlich immer mit dem Velo. Bezüglich den Aufträgen waren sicherlich die Zeremonien ein Highlight. Mit Funk, Spezialbadge (Zugang zum Backstage etc.) und teuren Riesenobjektiven ausgerüstet gings es hinter, direkt vor oder neben die Bühne um die wahnsinnig tolle Stimmung der Feiern einzufangen. Nach den Aufträgen ging es wiederum direkt , oder mit einem Zwischenstopp auf unserem Lagerplatz, ins Open Workspace zum tagen und bearbeiten der aktuellen Fotos. Je nach Abgabetermin der Fotos, ging ich dieser Arbeit nach bis ich fertig damit war oder bis es Znacht gab. Zum Znacht trafen sich alle Helfenden in der Helferzentrale. Nach dem Znacht fuhren wir gemeinsam zum Lagerplatz um uns umzuziehen und ein bisschen zu chillen. Manchmal gönnten wir uns noch eine Dusche auf dem Weg zum Lagerplatz, ein Luxus welcher nur den Helfenden galt. Den Abend liessen wir entweder auf dem Lagerplatz, in einer der movaBeizen oder auf den Leiter:innen Gelände in Münster ausklingen.

 

Joker

Ich bin Joker und als Wölfli-Daddy bin ich auch im Elternrat der Pfadi Alpha Centauri. Getauft wurde ich 1984 und seither mehr oder weniger in der Abteilung, Kanton oder in Projekten auf Bundesebene tätig. Aktiv bin ich im Altpfadiverein (APV) der Pfadi Mutschellen.

Diese Funktion hatte ich im Bula:

In den ersten Tagen unterstützte ich das Team Finanzen beim Zählen von Münzen und Banknoten von allen Kiosken und Lagerbeizen. Wir haben die Umsätze gezählt und die Portemonnaies für den nächsten Tag vorbereitet.

Danach war ich als Schreiberling bei der Lagerzeitung Flammae eingesetzt (www.mova.ch/lagerzeitung-flammae) und für ein paar kurze Artikel und Comics zuständig. Daneben führten wir noch einen Redaktions-Workshop mit rund 20 mechanischen Schreibmaschinen. Wir begleiteten die Pfadis beim Schreibmaschinenschreiben. Es war sehr spassig, den Jugendlichen beim Umgang mit Old Tech zuzuschauen. 

Beim Abbau begleitet ich die Convoys von Lieferwagen und Lastwagen der Einheiten auf den Lagerplatz, damit die Abteilungen ohne Umstände die Fahrzeuge beladen konnten.

So sah mein Alltag im Bula aus:

Wir waren mit der ganzen Familie am Bula. Twiga und ich hatten ein Familienzelt mit unseren beiden Kids. Einquartiert waren wir im Roverquartier im Familienbereich mit anderen Familien und deren schreienden Kleinkinder. So waren wir etwas weiter weg von den jung(gebliebenen) Helfer, die gerne etwas lauter feierten vor ihrem Zelt. 

Ums Kochen mussten wir uns nicht kümmern. Mit einem riesigen Festzelt wurde für die Rover eine Kantine erstellt, mit Gastroküche und professionellen Abwaschmaschinen. Drei mal am Tag währschaftes Essen und wer es nicht mochte, konnte noch die Resten vom Vortag geniessen. Schliesslich war Foodwaste ein wichtiges Thema und es war fabelhaft, was das Küchenteam alles zauberte, um Essen nicht wegzuwerfen.

Wer gerade einen freien Tag hatte, konnte an Roveraktivitäten teilnehmen. Von geführten Touren durch die Migrova, der Lagerhalle der Migros oder Roverküche über Esccape Room Zelte bis zu Singlewanderungen rund um Goms. Am Abend konnte in den diversen Lagerbeizen ausgetobt werden. Als Familie sassen wir am Lagerfeuer und sangen Lieder. Und da im Wallis ein Feuerverbot herrschte, improvisierten wir mit Leuchtketten für die richtige Stimmung.
Ganz im Sinne von Einmal Pfadi, immer Pfadi: Wir können jederzeit improvisieren. 

 

Joshy

Hallo ich bi de Yoshi und bi Wolfsstufeleiter. Ich bin sitt öpe nün Jahr i de Pfadi aktiv.

Diese Funktion hatte ich im Bula:

Im Bula bin ich i de erste Wuche Rover und i de zwoite Wuche Wölflileiter gsii. Als Rover bin ich entweder Springer gsi und han WCs putzt oder han Blöck für Walk-In Aktivität gleitet.

So sah mein Alltag im Bula aus:

Min Alltag im Mova isch eigentlich immer sehr ähnlich gsi. Am sechsi bin ich ufgwacht und bin bim Rovergländ go zmörgele. So schnell wie möglich bini denn au witer zum Treffpunkt wo ich denn gschaffed han. Am 7ni hätt mini Schicht ahgfange und ich han mis Leitigsteam troffe wo mer gholfe hett t Blöck durezfüere. Mer hend ois id Blöck ihgläse und hend ois drufabe vorbereitet. T Blöck hämmer hüfig abgänderet will sie nöd eso durefüerbar gsi sind wies eigentlich plant gsi isch. S Material isch nie vollständig ume gsi.

Nocher hetts s Warte ahgfange. Da t Programmplätz so wit eweg gsi sind, sind t Gruppe oft nöd cho und mer hend mehreri Stunde uf die nöchste chönne warte. Aber eigentlich isch es sehr witzig gsii und ich han ganz vill neui Lüüt kenneglernt.

Denn bini wider is Rovergländ go Zmittag ässe. Det hätt mer immer lüüt kennt und isch denn mit dene go ässe. Am Nomitag isch denn chillimilli gsii. Ich bin entweder mit de anderne is Kafi gange oder han e chlii gläse.

Am Abig händ mir Rovers ois denn troffe und sind go Znacht ässe. Noch em Znacht simmer hüfig it «Chronä a de Rohne» (movaBeiz) ghöcklet. Noch de Chronä simmer denn amigs no abe uf Münster is Endegelände. Bis tüüf id Nacht ie, bis ich denn irgendeinisch wider han müsse zrugg is Zelt go ligge zum am nöchste Morge wider ufzstaah.

 

Gozilla

Ich bin gozilla. Ich war vor langer Zeit Abteilungsleiter der Pfadi Alpha Centauri und heute noch formal Präsident des Heimvereins.

Diese Funktion hatte ich im Bula:

Im Bundeslager konnte ich als Rover meine Arbeiten im Vorfeld selbst aussuchen und meine Arbeitseinsätze selbständig planen. Deshalb hatte ich auch viele verschiedene Aufgaben:

-       Mitarbeiter auf der Einsatzleitzentrale

-       Mitarbeiter in den Finanzen

-       Mitarbeit in der Abfallentsorgung

-       Mithilfe bei der Heimreise und Aufräumen.

So sah mein Alltag im Bula aus:

Dank meinen vielen Aufgaben im Bula gab es für mich keinen typischen Alltag und jeder Tag war anders. Die Einsätze haben teilweise früh begonnen und an Ausschlafen war nicht zu denken. Jeweils am Morgen mussten wir unsere eigenen Kinder in die spezielle Pfadi-Kita im Rovercamp bringen. Die Biber-Stufe war ja im Bula nicht dabei und für die Wolfsstufe noch zu klein. Nach dem Frühstück gings mit dem Velo an die Arbeitsorte, welche natürlich auf dem ganzen Lagergelände verstreut waren. Die Einsatzleitzentrale lag sogar etwas ausserhalb im Schulhaus in Münster. Hier haben wir Tag und Nacht die Telefone der Bula-Notrufe entgegengenommen und je nach dem Notarzt, die Ambulanz, die Feuerwehr oder sonstige Hilfe zu den Pfadi geschickt. Die Einsatzleitzentrale war mit professionellen Geräten ausgerüstet und wir konnten beispielsweise den Ambulanzen per Chat oder Pager ganz genau mitteilen, wo was passiert ist. Notfalls konnten wir auch per Funk mit der Feuerwehr oder der Sicherheit kommunizieren. Da die Ambulanzen auch der lokalen Bevölkerungen zur Verfügung standen, waren wir auch im Kontakt mit der kantonalen Einsatzzentrale. Falls ein Helikopterflug notwendig war, mussten wir dies auch mit den Ambulanzen, Polizei und Feuerwehr koordinieren. Und sobald ein Helikopterflug angekündigt war, mussten wir sicherstellen, dass sich auch keine Drohnen im Luftraum befanden. Da die Einsatzleitzentral rund um die Uhr erreichbar sein musste, haben wir uns auch in Münster verpflegt. Zum Schlafen gings dann jedoch zurück ins Rovercamp – meistens jedoch noch mit einem Abstecher ins «Ende Gelände» in eine Roverbar.

 

Fresh

Ich bin Fresh, Abteilungsleiterin der Pfadi Alpha Centauri.

Diese Funktion hatte ich im Bula:

Nach einem missglückten Start in den Aufbau-Tagen, durfte ich die erste Lagerwoche als Helfer bestreiten.

So sah mein Alltag im Bula aus:

Die ersten beide Arbeitstage verbrachte ich damit die Hauptlagerleitenden und ihre Gruppe einzuchecken. Durch meine langjährige Erfahrung im McDonalds Drive In hatte ich keine Mühe die Leitenden durch den vorbereiteten Fragenkatalog zu lotsen. «Willkomme im Mova - dini Einheitsnummere bitte?», lautete stets der erste Satz. Nachdem sie die Bestellung – äh sorry – das Check In beendet hatten, leitete ich sie zu den Merch-Ständen weiter, an welchen sie ihr Essen – nei ned scho wieder – ihre Geschenke/Merch abholen konnten. Die anderen beiden Tage meines Helfereinsatzes verbrachte ich an einem Infostand. 06.30 Uhr war Schichtbeginn. Die Schicht dauerte jeweils bis 14.30 Uhr. Aufstehen um 06.00 Uhr und easy peasy an das andere Ende des Lagerplatzes fahren. Kurze Bemerkung am Rande: Sport habe ich für die nächsten 3 Jahre definitiv genug gemacht…. Die Arbeit am Infostand war sehr langweilig. Ich war die meiste Zeit alleine und falls jemand kam, hoffte ich inständig, dass ich nicht mein Französisch in der hintersten und untersten Schublade hervorkramen muss und dann erklären soll, wo sie nun die Gasflaschen beziehen oder den Abfall entsorgen können. «Allez à gauche sur la Brugg et après le Güsel est à droite.» Oder so ähnlich.

Nach meinen 3 Aufbau-Tagen und den 4 Helfereinsätze ging ich nach Hause, um den bereits verlorenen Schlaf aufzuholen, richtig zu duschen und meine Kleider zu waschen. 

Am Sonntag geht der Spass in die zweite Runde. Ich darf mit den Wölfen ins Mova reisen…

 

Albatros

Ich bin Leopold Weil v/o Albatros, ehemaliger Leiter in verschiedensten Funktionen, heute noch Kassier, genau seit dem letzten BuLa (also 2008) in der Pfadi

Diese Funktion hatte ich im Bula:

Rover (= Helfer) im Ressort Finanzen und in der Velowerkstatt

So sah mein Alltag im Bula aus:

Während meiner Zeit als Rover (also, solange ich noch nicht in der Küche stand), begannen meine Tage meistens gegen 6:30 Uhr. Ich schälte mich aus dem Schlafsack und schwang mich auf mein Velo, so dass ich um 7:00 Uhr meine Schicht im Finanz-Büro beginnen konnte. Am Morgen kamen die verschiedenen Beizen und Läden bei uns vorbei, um ihren Wechselgeld-Stock abzuholen. Ausserdem haben wir das Bargeld abgezählt, das am vorherigen Abend in den Beizen eingenommen wurde. Dort kam jeweils einiges zusammen, so dass wir sehr froh um unsere Banknoten- und Münz-Zählmaschinen waren. Im Verlauf des Tages war ich dann auf dem Lagerplatz unterwegs, um bei den Läden und Beizen das überflüssige Bargeld abzuholen und ab und zu auch mal etwas Wechselgeld vorbeizubringen. Alles in allem also eine eher ungewöhnliche Tätigkeit für ein Pfadilager, aber das Bula war auch definitiv kein gewöhnliches Pfadilager. Über den Mittag bin ich meistens in die Rover-Kantine essen gegangen – ein riesiges Festzelt, wo für über 3000 Rover Essen ausgegeben wurde. Meine Schicht war jeweils zwischen 15.00 und 16.00 Uhr zu Ende, so dass ich den Rest des Tages nutzen konnte, um den Lagerplatz zu entdecken, Baden zu gehen, alte und neue Pfadifreundschaften zu pflegen und mich von der tollen Bula-Atmosphäre beeindrucken zu lassen.

Zudem war ich an einem Tag in der Velowerkstatt eingeteilt. Dort habe ich einerseits verschiedenste kleinere Reparaturen an Velos und Veloanhängern vorgenommen und andererseits zahlreiche Velos für den Versand aus dem Bula zurück in die übrigen Ecken der Schweiz vorbereitet.

 

Ringo (Lagerküche Pfadi Alpha Centauri)

Ich bin Ringo, Biberleiter, 20 Jahre in der Pfadi

Diese Funktion hatte ich im Bula:

Ich war im Küchenteam zusammen mit Capri, Tschibi, Albatros und Sponti

So sah mein Alltag im Bula aus:

Der erste Punkt auf der Tagesordnung war jeweils Brot (kiloweise Brot) fürs z’Morgen schneiden und Butter, Gumpfi und Nutella bereitstellen. Nach dem die TNs ihren Morgen-Abwasch gemacht hatten, ging es mit Velos und Veloanhänger in Richtung Migros-Verteilzentrale, jedoch nicht ohne einen kurzen Kaffee-Stopp beim Café Calimero. Dann hiess es, sich in die Schlange vor der Verteilzentrale einzureihen und an guten Tagen 10 Minuten, an schlechten 1 Stunde anstehen um die Zutaten (meist Reis, Peperoni oder Reibkäse) fürs z’Mittag abzuholen. Die Zutaten wurden auf dem Lagerplatz dann zu einem (hoffentlich) feinen z’Mittag verarbeitet. Beim Abwasch hatten wir den Luxus einer Abwasch-Ämtligruppe, die sich um alles Geschirr und die Pfannen kümmerte. Am Nachmittag wiederholte sich das Prozedere wieder: mit dem Velo in Richtung Migros, Kaffee-Stopp, Anstehen, Zutaten abholen, zurück zum Lagerplatz radeln und kochen. Nachdem die Küche aufgeräumt und der nächste Tag besprochen war, liessen wir den Tag bei live-Musik am Ende des Geländes ausklingen.

 

RückblickSchmirglAbteilung, Rover, Bula